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Man kennt es ja: Gerade liegt man unter Palmen, da schneit per Mail der Vertrag für den nächsten Auftrag hinein und will sofort unterschrieben zurückgeschickt werden. Und nun? Zur Rezeption laufen, Vertrag ausdrucken lassen (supervertraulich) und unterschrieben zurückfaxen? Natürlich nicht. Denn zu meiner übergroßen Freude habe ich in meinem diesjährigen Urlaub festgestellt, dass das, was viele von uns schon lange am PC machen, nämlich Pdfs oder Bilddateien digital signieren, jetzt auch – und noch viel besser – am Tablet oder Smartphone geht. Mit dem ganz normalen kostenlosen Adobe Acrobat Reader für Android (was sagen die ipad-Nutzer?) kann man ganz einfach ein pdf am Bildschirm handschriftlich unterzeichnen, speichern und verschicken. Der Vorteil: Man benötigt noch nicht einmal eine gescannte Unterschrift auf der Festplatte oder in der Cloud, denn man malt sie einfach mit dem Zeigefinger (oder einem Stift, wer hat) auf das Touchscreen. Besser geht’s nicht.
So weit, so gut. Aber wie sieht es denn eigentlich rechtlich aus mit diesen digitalen Unterschriften? Meine Notarin erklärte mir auf diese Frage hin gestern erst einmal, dass Verträge, wenn es nicht gegenteilig im Gesetz oder durch Vereinbarung der Parteien vorgesehen ist, gar nicht zwingend der Schriftform bedürfen. Im Prinzip reiche also in unseren Verträgen über Dolmetschleistungen auch eine E-Mail, eine (fern)mündliche Vereinbarung, ein Fax oder eben auch eine gescannte Unterschrift oder eine vom Touchscreen (ein anderes Thema ist dann natürlich die Nachweisbarkeit im Falle eines Rechtsstreits). Ist die Schriftform aber laut Gesetz erforderlich oder unter den Vertragspartnern vereinbart, so reicht weder eine gescannte Unterschrift noch das Gekrakel auf dem Tochscreen. Einer Unterschrift auf Papier gleichwertig ist eine digitale Unterschrift erst, wenn die Anforderungen an eine “qualifizierte elektronische Signatur” mit Signaturschlüssel (vgl. Signaturgesetz SigG 2001 § 2) erfüllt sind. Das heißt, bei Verträgen mit Formfreiheit können wir uns im Prinzip den ganzen Aufwand mit den “unqualifizierten” digitalen Unterschriften auch sparen und stattdessen einfach eine Mail schicken. Es sei denn, der Kunde besteht darauf bzw. man möchte ihm einfach den Gefallen tun.
PS: Ich bin keine Juristin, daher alle Informationen unter Vorbehalt. Interessant dazu auch eine Stellungnahme des Verbandes Organisations- und Informationssysteme e.V.
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Typical … just as you are enjoying another cocktail on the beach, there comes an email with the contract for your next job, which please needs to be signed and returned right away. Now what? Walk to reception, have it printed out (very confidential indeed) and fax back? No way. To my utmost delight, what has been possible for quite some time on a desktop or laptop computer, i.e. signing your pdfs or image files electronically, can now be done on a tablet or smartphone just as well – and even better. The very normal, free of charge Adobe Acrobat Reader for Android (don’t know about ipad?) allows you to sign your pdfs manually, saving them and sending them on. The nice thing about it is that there isn’t even a need for a scanned signature being saved somewhere on the hard disk (or in the cloud), you simply draw the signature on your touchscreen with your finger (or using a stylus pen if you happen to have one).
So far, so good. But what about the legal status of such electronic signatures? I don’t know about other countries, but my German notary explained to me that there is no explicit need for contracts do be done in writing anyway. If not stipulated differently in the law or agreed upon by the parties, contracts like ours may as well be made orally, by phone, email, fax or using scanned signatures or those scribbled on a touchscreen (theoretically speaking, that is; what holds proof in the case of a dispute remains to be seen). If, however, a written contract is required, all this won’t do the trick anyway. In order to have an electronic equivalent to a pen and paper signature, you need to use what the German “signature law” calls a “qualified electronic signature”, i.e. one including a signature key. So actually, when no written contract is required, there is no point in using all those “unqualified” signatures anyway, you may as well just send an email, unless your customer insists or you just want to do them the favour anyway.
PS: As I am not a lawyer, the above information merely reflects my personal understanding of the matter.
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